Wer seinen alten Walnussbaum schneiden möchte, muss einige Unterschiede gegenüber anderen Obstbäumen beachten. Insbesondere die übermäßige Blutung an Schnittwunden bedingt eine vorsichtige Vorgehensweise und die Beachtung des richtigen Schnittzeitpunktes. Im nachfolgenden Artikel erfahren Sie alle wissenswerten Informationen, um einen alten Walnussbaum schneiden zu können.
Artikelübersicht
Wieso sollte man einen alten Walnussbaum schneiden?
Wer einen alten Walnussbaum schneiden will, sollte sich zunächst darüber im Klaren sein, dass dies einzig und allein dem Menschen dient. Der Baum selbst benötigt natürlicherweise keinen Schnitt. Lediglich wenn er etwas macht, dass er nicht soll, ist der Griff zur Säge oder Astschere empfehlenswert.
Typische Anforderungen, die das Zurückschneiden von alten Walnussbäumen erfüllen sollen sind:
- Ein höherer Ertrag an Walnüssen
- Einhaltung von Verkehrssicherungspflichten oder Eigentumsschutz
- Weniger Schattenwurf im Garten
- Vermeidung einer Behinderung im Straßenverkehr
- Verhinderung von Überhang an der Grundstücksgrenze
- Vermeidung von Krankheiten nach Sturmschaden
- etc.
Tipp: Beachten Sie bei Baumarbeiten auch die jeweiligen Satzungen Ihrer Gemeinde und allgemeingültige Hinweise zum Arbeitsschutz. Handschuhe, einwandfreie Geräte, abgesperrte Flächen und Leitern mit sicherem Stand können unangenehme Verletzungen verhindern.
Vorteile und Nachteile von beschnittenen Walnussbäumen
Zunächst einmal ist ein fachmännischer Schnitt sinnvoll und ratsam. Dieser sollte das Ziel haben, dass gekappte Äste auf kleinere Triebe umgeleitet werden. Ist dies nicht möglich oder wird das Walnussbaum schneiden falsch durchgeführt, dann besteht die Gefahr von Besentrieben.
Weiterhin ist jeder Schnitt eine Wunde am Walnussbaum und stellt eine vorübergehende Schwächung dar. Im Gegensatz zu einem natürlichen Abbruch, beispielsweise bei Sturmschaden, ist ein sauberer Astschnitt jedoch das kleinere Übel. An der glatten Schnittfläche haben Krankheitserreger weniger Angriffsfläche, als an zersplitterten Astfasern. Gerade nach Sturmschäden kann sich am verletzten Walnussholz leichter Wasser sammeln und Fäulnis auslösen. Krankheitserreger können von dort aus den ganzen Baum befallen und zu schweren Schäden führen, sodass man lieber rechtzeitig seinen alten Walnussbaum schneiden sollte.
Hinweis: Beträgt die Schnittstelle mehr als 10cm, dann ist die Selbstheilungskraft des Baumes nicht mehr gewährleistet. Beachten Sie beim Walnussbaum schneiden, dass regelmäßige kleine Schnitte besser für die Pflanze und billiger für die Geldbörse sind, als alle paar Jahre ein großer Rückschnitt.
Bei einem beschnittenen Walnussbaum dominiert die Wurzel im Verhältnis zum restlichen Baum. In der Folge wird mehr Pflanzensaft durch die Fasern in die Äste gepumpt. Dies verstärkt das Walnussbaum Wachstum der Triebe und führt zu verstärkter Blatt und Knospenbildung. Bei richtiger Durchführung wird somit der Ertrag bei der Walnussernte gesteigert. Lesetipp: Hier finden Sie Tipps um die Walnüsse zu trocknen, lagern und einzufrieren.
Aber Achtung: Zu viele Triebe können sich gegenseitig das Licht nehmen, sodass die Walnussbaumblätter nach einem Regenschauer schlechter trocknen. Eine Trockenzeit von mehr als sechs Stunden begünstigt bei den meisten Walnussbaum Sorten den Fäulnisbefall und das Vorkommen feuchtigkeitsliebender Krankheitserreger.
Bei radikalen Schnitten sei angemerkt, dass sich hierdurch die Lebensdauer gegenüber ungeschnittenen Walnussbäumen stark verkürzt.
Blutung vermeiden beim Walnussbaum schneiden
Mehr als andere Obstbäume besteht bei Walnussbäumen das Problem zu starker Blutung, wenn sie zum falschen Zeitpunkt geschnitten werden. Im Extremfall kann der Baum sogar verbluten. Man sieht dies besonders gut an einer gefällten Walnuss mit verbleibender Wurzel im Erdreich. Der Baumstumpf kann noch über Wochen große Flüssigkeitsmengen an der Schnittwunde absondern.
Daraus resultiert der Ansatz, dass man seinen alten Walnussbaum schneiden sollte, wenn in den Baumfasern am wenigsten Flüssigkeit zirkuliert. Dieser Zeitpunkt ist am Ende des Sommers im August und September gegeben. Zwar ist die Pflanze dann noch stark belaubt, allerdings ist der Blattverlust weniger schlimm, als der verstärkte Flüssigkeitsaustritt und die Wunden heilen noch vor Einsetzen des Winters.
Da im Winter die Wunden nicht richtig heilen und im Frühjahr bis zum Sommerende zu viel Flüssigkeit zirkuliert, sollte dieser Zeitraum für den Baumschnitt tabu sein. Bevor man dann ab August die Schere ansetzt, empfiehlt sich zunächst ein kleiner Probeschnitt. Dieser verrät dem Gärtner anhand der Blutungsstärke, ob die Äste noch zu viel Baumsaft führen. Folgendes Werkzeug hat sich dabei bewährt:
Übermäßig stark blutende Wunden wurden früher mit Wachs versiegelt, um den Flüssigkeitsverlust zu stoppen. Heute ist diese Vorgehensweise beim Walnussbaum schneiden nicht mehr zeitgemäß, da sich unter dem Wachs Krankheitserreger bilden und ausbreiten können.
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