Walnussernte: Die 10 besten Tipps zum Walnüsse sammeln

Jährlich werden in Deutschland bei der Walnussernte etwa 20.000 Tonnen Walnüsse für den Verkauf produziert. [1] Echte Walnussliebhaber wissen jedoch, dass nur die frisch geernteten Nüsse das beste Aroma und den intensivsten Geschmack aufweisen. Um in den Genuss frischer Walnüsse zu kommen, bleibt vielerorts nur der Gang zum Bauernladen oder das eigenhändige Sammeln. Naturfreunde und Gartenbesitzer mit eigenem Walnussbaum erhalten in diesem Ratgeber die besten Tipps für die Walnussernte.

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Richtige Erntezeit: Wann erfolgt die Walnussernte?

Bis ein Walnussbaum Früchte trägt, vergehen je nach Art etwa 2-5 Jahre. Abhängig von der Walnussbaumsorte variiert der saisonale Beginn der Erntezeit um einige Wochen.

Prinzipiell kommt es aber bei allen Walnussbaum-Sorten im Zeitraum September bis Oktober zur Reife der Walnussfrucht. Die nachfolgende Tabelle zeigt den Zeitpunkt der Walnussernte für neun ausgewählte Arten von Walnüssen [2]:

Walnussernte
Erntezeitpunkt von neun ausgewählten Sorten: Die Walnussernte findet bei allen Nussarten im September und Oktober statt.

Die Tabelle zeigt, dass die Spreewalder Walnuss Nr. 286 bereits Anfang September ausreift und sich auch in den kommenden Wochen noch auflesen lässt. Die Moselaner & Geisenheimer Walnuss, sowie das Wunder von Monrepos lassen sich hingegen erst Anfang Oktober aufsammeln. Alle Zeitangaben hängen natürlich von saisonalen Faktoren der Walnussernte ab und sind natürlichen Schwankungen unterworfen.

Grüne Walnüsse ernten

Grüne Walnüsse sind die Grundzutat für allerlei kulinarische Spezialitäten und Delikatessen. Es handelt sich dabei um unreife Früchte, deren Erntezeitpunkt bereits im Juni liegt und zwar bevor sich die harte Schale gebildet hat. Eine Faustregel für den Stichtag, ist der Johannisstag am 24. Juni. Fällt der Frühling kühl aus oder steht der Walnussbaum in hohen Lagen, dann kann mit der Walnussernte auch noch bis Monatsende geerntet werden.

Grüne Walnuss ernten
Grüne Walnuss ernten: Die Erntezeit liegt bereits im Juni bevor sich die harte Schale ausgebildet hat. Bei der Verarbeitung wird die Frucht schwarz.

Die Verarbeitung der Jungfrucht erfolgt beispielsweise zu Walnusslikör oder auch Pfälzer Trüffel. Letzteres sind schwarze Nüsse, die in Sirup eingelegt werden und eine delikate Süssspeise ergeben. Die schwarze Farbe erhält die grüne Nuss dabei durch die Zubereitung.

Schütteln verboten: So ernten Sie richtig!

Im Vergleich zu vielen anderen Obstsorten, handelt es sich bei dieser Nussart um eine sogenannte Fallernte. Man erntet die Nüsse im vollreifen Zustand, wenn Sie von selbst aus der grünen Hülle in den Garten gefallen sind. Die äußere Schale wird dann ganz matschig und platzt von selbst auf, wie im nächsten Foto zu sehen ist:

Walnussernte: Reife Nuss in aufgeplatzter Schale
Die Nuss ist dann reif, wenn die grüne Schale aufplatzt und matschig genug wird, damit die Frucht von alleine zu Boden fallen kann.

Das Abschlagen unreifer Früchte führt dazu, dass sich bei der Trocknung der Kern zusammen zieht. Dadurch wird die Frucht wertlos. Entsprechend findet man in der Literatur ausreichend Warnungen, dass man den Baum nicht schütteln(!) sollte, um die Nüsse zu ernten. [3] Betrachtet man das folgende Video einer professionellen Walnussernte in Kanada, dann kann man sich vorstellen, warum bei Walnusspaketen aus dem Supermarkt oftmals vertrocknete Kerne in der Walnuss stecken. Die Erntemaschine geht nicht gerade zimperlich mit dem Baum um:

Schlimmstenfalls wird der Walnussbaum durch das intensive Schütteln oder Abschlagen der Walnüsse sogar verletzt und der Ertrag des Folgejahres negativ beeinflusst.

Walnüsse sammeln: Die 10 besten Tipps zur Walnussernte

  1. Anhand der Walnussbaumblüten und Blütenansätze kann im Saisonverlauf bereits abgeschätzt werden, wie reich die Ernte ausfällt. Spätfrost im Frühling kommt zwar selten vor, kann aber große Schäden am Baum verursachen und den Ertrag der Walnussernte im Herbst massiv reduzieren. Die sonst im April so grünen Nusstriebe hängen dann schwarz am Walnussholz.
  2. Reife Walnüsse erkennt man an der braunen, rissigen Schale. Sie fallen selbst vom Ast und sollten nicht geschüttelt werden! Frühherbstlicher Frost schadet den Früchten des Walnussbaumes nicht.

    Reife Walnussfrucht
    Die reife Walnussfrucht erkennt man an der braunen Schale.
  3. Tragen Sie Handschuhe und Arbeitskleidung: Die grüne Schale enthält Gerbsäure und färbt sonst Ihre Finger braun. Vermeiden Sie auch den Kontakt mit Kleidung.
  4. Mähen Sie das Gras im Garten vor der Erntezeit und halten Sie es kurz. Dies erleichtert das Einsammeln.
  5. Das Auflesen erfolgt regelmäßig, bestenfalls täglich. Sammeln Sie alle Nüsse vom Boden auf, damit kein Nährboden für Schimmel, Schädlinge (z.B. Walnussfruchtfliege) oder Larven zurück bleibt. Diese können sonst leicht den ganzen Baum befallen (siehe Walnussbaum Krankheiten)
  6. Entsorgen Sie beschädigte, befallene oder kranke Walnüsse im Biomüll. Sie erkennen diese an enthaltenen Raupen oder Larven und an der schwarzen oder matschigen Konsistenz. Wegen dem enthaltenen Juglon (Stichwort: Allelopathie), gehören Walnüsse nicht auf den Kompost, da Sie den Verfallsprozess hemmen.
  7. Vor dem Verzehr frisch geernteter Walnüsse zunächst die weiße Haut um die Frucht entfernen. Diese enthält Bitterstoffe und verdirbt den Geschmack. Bei getrockneten Nüssen verschwinden die Bitterstoffe automatisch.
  8. Die grüne Schale sollte nach oder gleich beim Erntevorgang entfernt werden, da sonst später die gelagerte Walnuss schimmeln kann.
  9. Bei freistehenden Walnussbäumen sollte die geltende Rechtslage beachtet werden. Das Ernten auf Plantagen oder aus Gärten fällt unter Mundraub bzw. Hausfriedensbruch. Gegen das Einsammeln von Nüssen im Wald dürfte in den wenigsten Fällen etwas sprechen. Hier müssen Sie nur schneller als die Konkurrenz sein 😉
  10. Ein großer Baum wirft im Jahr schnell einmal 4000 Walnüsse ab. Dies entspricht etwa 40-50 Kg. Da das Aufsammeln derartiger Mengen auch auf den Rücken geht, empfiehlt sich für Obst und Nüsse ein Rollsammler, wie im folgenden Video:

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Nach dem Einsammeln müssen Walnüsse zum Nachreifen trocken gelagert werden. Waschen ist wegen der Schimmelgefahr zu vermeiden. Im zweiten Teil unserer Serie zur Walnussernte erfahren Sie, wie man Walnüsse trocknen, lagern, einfrieren oder einlegen kann und welche Haltbarkeit dabei jeweils gegeben ist.

Quellen zur Walnussernte

[1] Bernah,Bohm,Brünnich, Chan, Filibeck, Hildreth, Krebs, McCormick, Myers, Schmitz, Schwarzenberg; Fachhochschule Köln, University of Whitewater; The Market for Walnuts in Germany and the United States; EOS Rsearch paper 2/2012
[2] http://www.walnussveredlung.de/html/sortenratgeber.html
[3] Klaus Körber, Gärtnerische Aspekte zur Walnus in LWF-Wissen 60, https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/boden-klima/dateien/w60-gaertnerische-aspekte-zur-walnuss.pdf


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