Nach jeder Walnussernte im Herbst beginnt der Kreislauf der „Echten Walnuss“ im Spätwinter noch mal von vorne: Denn der Walnussbaum bildet im Winter bereits neue Knospen aus, aus denen im Frühling die erste Walnussbaumblüte austreibt.
Die warmen Monate April bis Juni werden intensiv für das Wachstum genutzt, sodass sich die weibliche Walnussbaumblüte langsam zur grünen, kugelrunden Fruchthülle entwickelt, die die braune Walnussschale mit der essbaren Walnussfrucht enthält. Doch erst im Herbst, wenn die Steinfrüchte der Walnuss reif und die grüne Fruchthülle geplatzt ist, dann kann die Walnussernte beginnen.
In diesem Ratgeber zur Walnussbaumblüte erfahren Sie, wie sich aus den kleinen Knospen der „Echten Walnuss“ letztendlich die essbare Walnuss entwickelt.
Artikelübersicht
Die männlichen und weiblichen Walnussbaumblüten machen den Anfang
Der sommergrüne Walnussbaum „Echte Walnuss“ (Juglans regia) ist zwittrig bzw. einhäusig (monözisch). Das bedeutet, dass im Spätwinter sowohl weibliche als auch männliche Blüten gleichzeitig an ihm wachsen. Dadurch, dass der Baum eingeschlechtig ist, befinden sich seine Blüten nach Geschlecht getrennt, entweder an einem Platz, an dem nur männliche Staubblätter oder nur weibliche Fruchtblätter wachsen. Walnussbaumblätter finden sich hingegen auf dem gesamten Baum.
Im besonders jungen Baumalter kann es durchaus vorkommen, dass der Baum nur männliche oder nur weibliche Blüten hervorbringt. Mit zunehmendem Alter gleicht sich die Verteilung jedoch in der Regel wieder aus.
Die männliche Walnussbaumblüte setzt sich zu mehreren dicken, „walzenförmigen“ Blütenständen zusammen (Walnuss-Kätzchen). Diese Kätzchen werden 6 cm bis 12 cm lang und enthalten 1 bis 4 Millionen Pollenkörner.
Die weibliche Walnussbaumblüte wächst am Ende der frischen Triebe mit zwei Narben und sitzt entweder bis zu dritt oder in kleinen Ähren von 18 bis 20 Stück zusammen.
Normalerweise erfolgt die Blütezeit zwischen April bis Juni. Allerdings erscheint die männliche Walnussbaumblüte auch schon 3 bis 4 Wochen früher als die weibliche Walnussbaumblüte.
Walnussbaumblüte: Bestäubung durch den Wind (Anemophilie)
Die meisten Walnussbaum-Sorten und insbesondere die „Echte Walnuss“, sind selbstbefruchtende Windblütler.
Die Windblütigkeit (Anemophilie) beim Walnussbaum bedeutet, dass die Bestäubung der Walnussbaumblüte durch den Wind erfolgt.
So werden die weiblichen Blütenstände durch Pollenflug befruchtet, sodass sie sich zu kugelförmigen, grün-schaligen Früchten entwickeln können. Unter dieser Fruchthülle wachsen schließlich die Walnüsse mit den essbaren Samen heran.
Bei den meisten Walnussbaum-Sorten blühen männliche und weibliche Walnussbaumblüten nicht gleichzeitig (dichogam), sondern die männlichen Blüten sind den weiblichen mit 3 bis 4 Wochen voraus (Vormännigkeit, Protandrie). Dabei haben die männlichen Blüten bereits ausgestäubt, bevor die weibliche Walnussbaumblüte empfangsfähig geworden ist.
Eine Vorweiblichkeit (Protogynie), bei der die weibliche Walnussbaumblüte aufblüht, bevor die männliche Blüte geschlechtsreif ist, tritt seltener auf. Nur bei wenigen Walnussbaum-Sorten liegt eine Apomixis vor, bei der die Bäume ohne Befruchtung Walnüsse entwickeln.
Von der Walnussbaumblüte zur Walnuss: Tipps zur Walnussernte
Je nach Walnuss-Sorte und Standort, reifen zwischen den Monaten September und Oktober aus den Blüten Walnüsse heran. Die grüne Fruchthülle, die die Nuss schützt, ist etwa 2 mm dick und platzt bei Vollreife auf. So ist die Walnuss schließlich der Schwerkraft ausgesetzt und läutet mit ihrem Fall vom Baum die Walnussernte ein.
Walnuss-Aufsammeln leicht gemacht: Wenn man das Gras unter dem Walnussbaum konstant kurz hält, fällt einem das Aufsammeln der Walnüsse viel leichter.
Außerdem ist ein Walnuss-Rollsammler die ideale und unverzichtbare Hilfe, um Walnüsse effizient, schnell und besonders rückenschonend aufzusammeln. Und nicht nur das: Ein Rollsammler eignet sich auch hervorragend zum Aufsammeln von beliebig anderem Fallobst, wie z.B. Äpfeln.
Achtung: Nach der Walnussernte muss die aufgeplatzte Fruchthülle vorsichtig von der Nuss entfernt und die Nuss zum Trocknen ausgelegt werden! Beim Trocknungsvorgang sollte darauf geachtet werden, die Walnüsse auf einem Lattenrost oder Gitter im Freien, sowie vor Nässe geschützt, auszubreiten und täglich zu wenden. Die Temperatur sollte 30°C nicht überschreiten. Je nach Witterung kann der Prozess zwei bis sechs Wochen dauern.
Mehr Informationen zur Trocknung finden Sie auch in unserem ausführlichen Ratgeber: Walnüsse trocknen, lagern & einfrieren.
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